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Suchqualität im E-Commerce: Der geheime Hebel für mehr Umsatz

Viele Entscheidungsträger im E-Commerce haben das Gefühl, dass ihre Produktsuche nicht das leistet, was sie sollte. Kunden geben Begriffe ein und bekommen entweder zu viele irrelevante oder zu wenige Ergebnisse. Das Problem: Oft fehlen klare Messgrößen, um die tatsächliche Qualität der Suche zu bewerten. Ohne Daten bleibt es beim Bauchgefühl, obwohl die Suchfunktion ein entscheidender Hebel für Umsatz und Kundenzufriedenheit ist.

 

Warum die Optimierung der Produktsuche entscheidend ist

Eine Studie vom Baymard Institute zeigt, dass 43 % der Nutzer direkt die Suchfunktion eines Online-Shops nutzen, anstatt sich durch Kategorien zu klicken. Diese Kunden haben meistens eine klare Kaufabsicht – perfekte Zielgruppe, oder? Leider wird ihre Motivation oft durch Probleme bei der Suche ausgebremst. Typische Stolpersteine sind:

  • Unklare oder irrelevante Suchergebnisse: Der Kunde sucht nach „Laufschuhe“ und bekommt Sandalen angezeigt.

  • Fehlertoleranz: Ein kleiner Tippfehler, und die Suche liefert gar keine Ergebnisse.

  • Eingeschränkte Filter- und Sortieroptionen: Wer die Ergebnisse nicht nach Preis oder Bewertung sortieren kann, springt schnell ab.

  • Keine Personalisierung: Vorschläge, die nichts mit dem Kaufverhalten des Nutzers zu tun haben, wirken unpassend und wenig hilfreich.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen schlechter Suchqualität

Eine schlechte Produktsuche hat direkte und spürbare Auswirkungen auf die Geschäftszahlen ihres Online-Shops. Wenn Nutzer nicht finden, was sie suchen, verlassen sie den Shop oft frustriert. Studien zeigen, dass bis zu 68 % der Kunden abbrechen, wenn sie das gewünschte Produkt nicht schnell finden. Das führt nicht nur zu verlorenen Umsätzen, sondern auch zu einer Schwächung des Kundenvertrauens und langfristig zu einer sinkenden Kundenbindung.

Darüber hinaus leidet die Conversion-Rate erheblich unter einer unzureichenden Suchfunktion. Kunden, die gezielt mit einer Kaufabsicht suchen, erwarten relevante Ergebnisse. Bleiben diese aus, wird aus einer potenziellen Transaktion schnell ein verlorener Umsatz. Hinzu kommt, dass eine frustrierende Sucherfahrung das Markenimage negativ beeinflusst und den Eindruck hinterlässt, dass der Shop wenig kundenorientiert ist.

Besonders kritisch ist dies mit Blick auf die Click-Through-Rate (CTR), da gerade die ersten Suchergebnisse entscheidend sind. Studien zeigen, dass bis zu 70 % der Klicks auf die ersten drei Ergebnisse entfallen, während spätere Positionen kaum noch wahrgenommen werden – insbesondere auf mobilen Geräten, wo der sichtbare Platz begrenzt ist. Wenn diese Ergebnisse nicht die bestmöglichen oder gar irrelevant sind, wirkt sich dies direkt negativ auf die Conversion und den Umsatz aus.

Auf der anderen Seite bietet eine optimierte Suchfunktion enormes Potenzial. Untersuchungen zeigen, dass gezielte Verbesserungen der Suchqualität die Conversion-Raten um bis zu 30 % steigern können. Dieser Hebel macht die Suchfunktion zu einem zentralen Erfolgsfaktor im E-Commerce.

Die wichtigsten Ansätze zur Optimierung der Suchqualität

Der erste Schritt zur Optimierung der Suchfunktion beginnt mit einer genauen Analyse der aktuellen Performance. Tools wie Google Analytics, Matomo oder Hotjar ermöglichen es, zentrale Kennzahlen wie die Absprungrate oder die Häufigkeit von Null-Treffer-Suchen zu identifizieren. Diese Daten liefern wertvolle Einblicke in die Schwächen der bestehenden Suchfunktion. Mit ein wenig Erfahrung können daraus gezielte Maßnahmen abgeleitet werden.

Zu den einfacheren Optimierungsschritten zählt die Verbesserung der Fehlertoleranz. Tippfehler oder ähnliche Abweichungen sollten automatisch erkannt und durch passende Ergebnisse kompensiert werden. Ebenso wichtig sind intuitive Filter- und Sortieroptionen, die es Nutzern erleichtern, die angezeigten Ergebnisse nach Kriterien wie Preis, Bewertung oder Verfügbarkeit anzupassen.

Für fortgeschrittenere Ansätze empfiehlt sich der Einsatz von kognitiven Suchtechnologien wie Natural Language Processing (NLP) oder semantische Suche. Diese Technologien sind in der Lage, Suchanfragen im Kontext zu verstehen und relevantere Ergebnisse zu liefern. Auch wenn deren Implementierung komplexer ist, bieten sie ein erhebliches Potenzial, die Suchergebnisse auf ein völlig neues Niveau zu heben.

Beispiele für die Analyse von Suchdaten

Die folgenden Beispiele zeigen, wie bestimmte Metriken analysiert werden können, um Optimierungspotenziale zu identifizieren:

Wie sich die analysierten Metriken auf den Umsatz auswirken

Die vorgestellten Metriken sind nicht nur technische Kennzahlen, sondern haben direkten Einfluss auf die Geschäftszahlen. Null-Treffer-Suchen beispielsweise führen häufig dazu, dass Kunden den Shop verlassen, bevor sie ein Produkt finden – ein signifikanter Umsatzverlust. Angenommen, 20 % der Suchanfragen liefern keine Ergebnisse: Selbst eine Reduktion auf 5 % könnte durch die verbesserte Conversion-Rate Tausende Euro zusätzlichen Umsatz pro Monat generieren.

Ähnlich verhält es sich mit der Anzahl der Suchen bis zum Kauf. Wenn fast die Hälfte der Nutzer mehr als fünf Suchen benötigt, um ein Produkt zu finden, erhöht sich das Risiko von Abbrüchen. Schon kleine Verbesserungen in der Suchrelevanz können den Kaufprozess beschleunigen und die Conversion-Rate erhöhen. Eine Senkung der Absprungrate um nur 10 % bei durchschnittlichen Warenkorbwerten von 50 Euro kann – basierend auf 10.000 Suchanfragen pro Monat – zu einem Mehrumsatz von 15.000 Euro führen.

Die Pfadanalyse liefert wertvolle Einblicke, an welchen Stellen Kunden abspringen. Diese Erkenntnisse ermöglichen gezielte Maßnahmen, um die Sucherfahrung zu verbessern, Frustration zu reduzieren und Kunden bis zur Kaufentscheidung im Shop zu halten. Jede optimierte Interaktion entlang des Pfades erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Abschlusses und damit die Gesamteinnahmen.

Fazit

Die Produktsuche ist weit mehr als ein technisches Feature – sie ist ein entscheidender Hebel für den Erfolg im E-Commerce. Eine ineffiziente Suchfunktion kostet nicht nur Umsatz, sondern auch das Vertrauen der Kunden. Gleichzeitig zeigt sich, dass selbst einfache Optimierungen wie die Verbesserung der Fehlertoleranz oder die Einführung intuitiver Filter und Sortiermöglichkeiten erhebliche Auswirkungen auf die Conversion-Raten haben können.

Durch gezielte Analysen und Maßnahmen lässt sich die Suchqualität nachhaltig verbessern. Tools wie Google Analytics, Matomo oder Hotjar helfen dabei, die Schwachstellen der Suche zu identifizieren und datenbasierte Entscheidungen zu treffen. Für Unternehmen, die noch weiter gehen möchten, bietet der Einsatz von KI-gestützten Technologien wie NLP und semantischer Suche die Möglichkeit, den Wettbewerbsvorteil weiter auszubauen.

Die Investition in eine optimierte Suchfunktion lohnt sich: Sie stärkt nicht nur die Kundenzufriedenheit, sondern steigert auch direkt den Umsatz. Die Suchqualität sollte deshalb als strategische Priorität angesehen werden, um langfristig erfolgreich zu bleiben. Unternehmen, die ihre Produktsuche optimieren, sichern sich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil und steigern langfristig ihren Umsatz.

Gerne unterstützen wir Sie mit einer datenbasierten Suchanalyse Ihres Onlineshops. 

 

Headergrafik erstellt mit DALL-E 3

Datum: 22.01.2025

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Andreas Nehls

Andreas unterstützt die Neofonie Gruppe seit März 2024 als Account Manager. Aus den Gesprächen mit aktuellen und potenziellen Kunden sowie Veranstaltungen rund um die Themen KI, Digitalisierung, Projektmanagement und Innovation ergeben sich immer wieder spannende Themen, über die er hier schreibt. Dabei liegt der Fokus weniger auf technischen Details, sondern vielmehr auf den geschäftlichen, rechtlichen und regulatorischen Aspekten.